Grüne Gemeinderatsfraktion beklagt fehlende Zielorientierung bei der Verkehrsplanung in der Weststadt
Scharf kritisiert die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Gemeinderat die Vorgehensweise der Stadt Schwäbisch Gmünd in Sachen Fahrradstraßen. Die Informationen im Bürgerforum der Weststadt am 25. März markierten aus Sicht der Fraktion einen neuerlichen Tiefpunkt bei der Umsetzung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung in der Stadt. „Seit vielen Jahren werden Maßnahmen diskutiert, in Aussicht gestellt und dann verzögert oder zurückgezogen“, stellt Fraktionssprecher Gabriel Baum fest. Aus Sicht der Weststadt ein Offenbarungseid: „Die Wohnbauentwicklung in den Fehrlegärten, der Brücke und dem Römerkastell fußte unter anderem darauf, dass die Radwege in die Innenstadt weiter verbessert und ausgebaut werden, zum Beispiel durch die Fahrradstraße in der Schwerzerallee“, macht Thomas Krieg deutlich. Für die Fraktion steht fest: Schnelle Wege zu Fuß und per Rad in die Innenstadt sind nicht nur ein Qualitätsmerkmal für das Quartier, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und der Verkehrswende, sowie ein wichtiger Baustein bei der Erhaltung einer lebendigen Innenstadt.
Für die Fraktion ist es selbstverständlich, dass die betroffenen Bürger bei Verkehrskonzeptionen mitgenommen werden müssen. Allerdings verwehrt sie sich gegen einseitige Informationen im Weststadtforum. So hat Oberbürgermeister Arnold seinen Abteilungsleiter für Umwelt und Verkehr Raphael Wieler mitgebracht, dagegen niemanden vom Amt für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung. Ebenso war der Arbeitskreis Mobilität, auf dessen langjährige Planung die Idee der Fahrradstraßen zurückgehe, nicht vertreten. Dadurch seien Fragen offengeblieben, wie zum Beispiel zur Darstellung der Stadtverwaltung, dass die Parkplätze im westlichen Teil der Schwerzerallee wegfallen müssten. An dieser Stelle sei die Fahrbahn trotz der Parkplätze breiter als im Bereich zwischen Einmündung Siechenbergweg und Schwerzerhalle. „Da hat die Stadtverwaltung beim Planungs- und Diskussionsprozess für die Fahrradstraßen anscheinend den Aspekt der Verkehrswende aus dem Auge verloren“, so Krieg.
Für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen passt die verpatzte Präsentation im Weststadtforum ins Bild. Denn bereits in der vergangenen Wahlperiode bezeichnete die Verwaltungsspitze die Fahrradstraßen in der Klarenbergstraße und der Schwerzerallee als gesetzt. Eine Arbeitsgruppe aller Ratsfraktionen befasste sich mit diesen und anderen innerstädtischen Radtrassen und machte gemeinsame Vorschläge. Allerdings: „Trippelschritte und enttäuschte Versprechungen markieren den Weg der Stadt Schwäbisch Gmünd hin zu einer nachhaltigen Mobilität“, bringt der Sprecher der Fraktion im zuständigen Ausschuss KUEBA, Charly Miller seine Enttäuschung zum Ausdruck. „Die Stadtspitze scheint nicht imstande zu sein, ein Gesamtkonzept für Fahrradstraßen quer durch Gmünd zu vertreten. Aber nur mit einem Gesamtkonzept wird der Kfz-Verkehr reduziert, werden Staus minimiert und können mehr Leute davon überzeugt werden, dass ein sichereres Radfahren in Gmünd möglich ist.“